Das war die Kirchenvorstandswahl 2024
Jetzt steht fest, wer in den kommenden sechs Jahren gemeinsam mit den Hauptberuflichen die Leitung der evangelischen Kirchengemeinden übernehmen wird. In 69 Kirchengemeinden des Dekanates Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden wurde wie in ganz Bayern am 20.Oktober gewählt. Rund 600 Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich für die Arbeit im Kirchenvorstand zur Wahl, 315 schafften es auf Anhieb in das Gremium. Bis Mitte November werden von den Neugewählten weitere Mitglieder dazu berufen.
Regional unterschiedliche Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung lag bayernweit bei rund 25 %. Im Dekanat Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden gab es große Unterschiede. In der Region rund um Cham machten 15,6 Prozent der knapp 11.000 Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. In den Gemeinden des ehemaligen Dekanates Sulzbach-Rosenberg beteiligten sich 23,8 Prozent von 26.525 an der Wahl. 27,1 Prozent waren es rund um Weiden bei knapp 23.000 Wahlberechtigten.
Vor allem kleine und eher ländliche Gemeinden mit traditionell starker Verbundenheit zur evangelischen Kirche lagen bei der Wahlbeteiligung ganz vorne. Spitzenreiter ist die kleine Gemeinde Kürmreuth im Landkreis Amberg-Sulzbach mit einer Wahlbeteiligung von 60 Prozent.
Über 50 Prozent der Evangelischen machten auch in Wilchenreuth und Floß im Lkr. Neustadt/ Waldnaab ihre Kreuzchen auf den Wahllisten. In den Städten sowie in Orten, die stark von der Diaspora-Situation geprägt sind wie im Bayerischen Wald, fällt die Wahlbeteiligung traditionell deutlich geringer aus.
Der weit überwiegende Teil der Stimmen landete per Post in den Pfarrämtern. Dies deckt sich auch mit den Erfahrungen in ganz Bayern. Eine Ausnahme bildete die kleine Gemeinde Kirchendemenreuth im Landkreis Neustadt/ Waldnaab. Da am Wahlsonntag Kirchweih gefeiert wurde, warfen 50 der 190 Gemeindemitglieder ihren Stimmzettel vor Ort in die Urne.
Verschiedene Generationen entscheiden gemeinsam über die Zukunft der Gemeinden
Manche Gemeinden hatten sich im Vorfeld zu Pfarreien zusammengeschlossen, um gemeinsame Leitungsgremien zu bilden. Dies war unter anderem in Cham, Furth im Wald und Waldmünchen der Fall, die nun ein gemeinsames Leitungsgremium gewählt haben.
Ungefähr ein Viertel der zukünftigen Kirchenvorstandsmitglieder sind älter als 60 Jahre. Doch auch einige junge Newcomer werden in Zukunft die KV-Arbeit bereichern und ihre Perspektive einbringen. Lilia Thesing aus der Pfarrei St. Markus und Michael in Weiden, Leonie Zahn aus Nabburg, Amely Staub aus Rieden und Alexander Wess aus Cham sind mit 18 Jahren die jüngsten unter den Neugewählten. Vor allem in der Amberger Erlöserkirche, aber auch in Speichersdorf im Landkreis Bayreuth werden jüngere Engagierte die Zukunft ihrer Gemeinden prägen.
In Waldsassen ist der KV mit vier weiblichen Mitgliedern und Pfarrerin Stefanie Schön nun komplett in weiblicher Hand. Ob noch ein Mann berufen wird, klärt sich im November. Bayernweit ist liegt der Anteil der gewählten Frauen bei 53 Prozent.
Ulrike Dittmar, Dekanin in Sulzbach-Rosenberg und Cham sowie Thomas Guba, geschäftsführender Dekan in Weiden sehen in der Kirchenvorstandswahl eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft der Gemeinden. Thomas Guba: „Danke an alle Kandidierenden, die sich bereit erklärt haben, um für die Gemeinden vor Ort und zukünftig für die Regionen, in denen sie leben Kirche zu gestalten. Das ist eine schöne und auch herausfordernde Aufgabe.“ Ulrike Dittmar wünscht allen Gewählten dafür „Lust, Kraft und Gottes Segen.“ Nicht vergessen möchte sie all diejenigen, die zum Gelingen der Abstimmung beigetragen haben: „Ein ausdrückliches Dankeschön geht auch an die ehrenamtlichen Wahlhelfer und -helferinnen sowie an die Kolleginnen und Kollegen, die diese Wahl und das Wahlwochenende ermöglicht und durchgeführt haben.“
So geht´s weiter
Am kommenden Sonntag, den 27.Oktober wird das vorläufige Wahlergebnis in den Gottesdiensten verkündet. Zwischen dem 3. und 13.November kommen die neugewählten Kirchenvorstände dann erstmals zusammen, um eine vorab festgelegte Zahl an weiteren KV-Mitgliedern zu berufen.
Rund um den 1.Advent findet die Einführung der Kirchenvorstände im Rahmen von festlichen Gottesdiensten in den Gemeinden statt. Bis dahin sind die alten Kirchenvorstände im Amt.
Zu den Wahlergebnissen der Kirchengemeinden
Hintergrund
Was ist ein Kirchenvorstand?
Was macht ein KV? Wie viele Mitglieder hat er? Unter stimmfürkirche bekommen Sie Antwort auf diese Frage.
Einen Leitfaden zur KV-Wahl gibt es hier: kirchenvorstand-bayern
Kirchenvorstandswahl bei Oberpfalz TV: Beiträge im Magazin und in der Oberpfälzer Heimat vom 2.Oktober.